Geschichte2021-10-11T08:47:43+02:00

1802

sucht Franz Xaver Lang den idealen Standort für eine Spinnerei und findet sie an der verkehrsgünstigen Hauptverkehrsstraße zwischen Wien und Eisenstadt am Kalten Gang. Der Kalte Gang ist ein Grundwasserfluß, der in Ebreichsdorf entspringt, das ganze Jahr annähernd die gleiche Wassermenge liefert und im Winter nie zufriert.

1844

übernimmt Julius Montadon die Lang´sche Baumwollspinnerei.

1874

kaufen die Brüder Sigmund und Jakob Fraenkel die Gebäude und richten darin eine Hutfabrik ein. Damit beginnt eine der wichtigsten Epochen der heutigen Stadt Ebreichsdorf.

1910

kann der berühmte Architekt Leopold Simony für den Entwurf eines Arbeiterhauses gewonnen werden.

1935-1938

arbeitet unter anderen der in Ebreichsdorf geborene Franz Hubmann als Textiltechniker und Modedesigner in der Hutfabrik. Er wird später einer der bedeutensten Fotografen unserer Zeit.

1955

wird die Hutfabrik von der Creditanstalt an die Valentin Mehler AG in Fulda (BRD) verkauft. Die Fa. Mehler ist ein 1837 gegründetes Unternehmen, das auch heute noch international aktiv ist.

1957

kauft die Valentin Mehler AG auch die Hutfabrik „Brüder Böhm“ in Wien. Ing. Walter Sowa wird Direktor beider Fabriken.

1962

wird Herr Gernot Treder neuer Direktor. Es beginnt die Produktion von Damen- und Herrenmäntel unter der Marke „VALMELINE“. Der Markenname existiert noch heute.

1964-1968

Bald wird der Platz zu eng, und so werden 1964-1968 auf den freien Feldern Richtung Wien neue Hallen zur Aufnahme der „VALMELINE“-Produktion geschaffen.

1968

wird die Hutfabrik DOBESCH in Wien zugekauft. Zur Valentin Mehler AG gehören nun in Österreich:

  • Ebreichsdorfer Filzhutfabrik AG (EFAG)
  • Brüder Böhm Hüte, hieraus entsteht später die Bekleidungsfirma „Valmeline“
  • Dobesch Hüte, wird später als Kindermützenhersteller „Impidimpi“ bekannt

1971

wird nach fast 100 Jahren die Stumpen und Hutproduktion der EFAG eingestellt. Das Areal der Hutfabrik wird der neugegründeten „Edlinger Ebreichsdorfer Textilveredelungsgesellschaft m.b.H.“ überlassen. An dieser sind die EFAG und die Schweizer Awarding AG mit Baron Richard Drasche – dem Ebreichsdorfer Schlossbesitzer – beteiligt.

1972

kauft die Awarding AG alle Anteile der Edlinger Textilveredelungesellschaft m.b.H. und der Valentin Mehler AG.

1973

verlässt Dir. Treder die Firma. Die Markennamen „Valmeline“ und „Impidimpi“ werden nicht mehr genützt, dafür steht ab nun der Name „Viennaline“.

1975

ist die Awarding AG insolvent, die Fa. Schöps übernimmt den Betrieb in der „Valmeline“-Halle.

1980

erwerben die Brüder Fa. Küster aus Ehringshausen (Deutschland) den Arealteil zwischen Kalten Gang und „Valmeline“-Halle. Die Fa. Küster stellt Seilzüge und Federn für Automobile her. Die Fa. Benesch, die ebenfalls Federn herstellt, mietet sich ein. Die große Leuchtreklame KÜSTER-BENESCH begrüßt jahrelang die Ebreichsdorfer am Ortsbeginn.

1982

schließt die Fa. Schöps den Betrieb in Ebreichsdorf, später kauft die Fa. Dr.Liebe-Herzing die Hallen und stellt bis zu ihrer Insolvenz 2002 unter dem Namen Rota-Schneider Schneidemaschinen für die Papier- und Druckindustrie her.

1993-1995

übersiedelt die Produktion der Fa. Benesch in das bis dahin leer stehende Objekt 2 und 1995 stellt die Fa. Küster den Betrieb ein.

1997

kauft die Fa. Riha Immobilienverwaltung das Areal der Fa Küster. Die Fa. Riha verlegt die Produktion von Kunststofffenstern nach Ebreichsdorf. Später erzeugt sie Sicherheitstüren.

Nach und nach wandelt sich das Gelände zu einem Gewerbepark, in dem sich mehrere Unternehmen einmieten.

2007

geht das Areal an die „Gewerbepark Wienerstraße 114 GmbH“ über.

2009-2012

2009 werden die neu gebauten Hallen A-H bezogen, 2010 werden die Hallen I-O bezogen und 2012 werden die Hallen P-W bezogen.

Quellen: Heimatmuseum Unterwaltersdorf | Architekturzentrum Wien